Alte Sorten
Warum alte Sorten? – Auch für uns sind "alte Sorten" nicht von vorn herein besser als neue. Die Zielvorgaben für die moderne Sortenzüchtung sind aber so eng definiert (z.B. Wuchs Plantagen-geeignet, Frucht marktkonform) dass nur geringe Abweichungen vom Standard möglich sind. Dagegen bietet die Fülle an Sorten, die uns - auch als Kulturgut - aus der "Tiefe der Geschichte" geschenkt wird, ein ganz beeindruckendes Spektrum von Qualitäten, das alle Bereiche umfasst.

Bekannte "sehr alte" Sorten sind z.B.: Die Ringlottensorte Große Grüne Reneclaude stammt wahrscheinlich aus dem Nahen Osten und ist über 500 Jahre alt – noch immer die beste Frucht in ihrer Klasse! Aus dem 16. Jahrhundert ist der Weiße Winterkalvill überliefert, auch der London Pepping war in England als "Five Crowned Pippin" schon vor 1580 bekannt. Die Wintergoldparmäne soll um 1510 in Frankreich entstanden sein. Der Sternapi ist im 18. Jahrhundert in Frankreich beschrieben, ein Pomo apio war schon in der Antike den Römern bekannt. Der Edelborsdorfer ist schon in Quellen des 12. Jahrhunderts nachweisbar.

Manche Sortennamen erinnern an wichtige Persönlichkeiten der Sortenkunde (Pomologie), z.B. die Apfelsorten Schmidberger Renette (Josef Schmidberger, 1773 – 1844, Oberösterreich), Oberdiecks Renette (J. G. C. Oberdieck, Deutschland), oder die Birnensorte Liegels Butterbirne (Georg Liegel. 1779 - 1861, Oberösterreich).

Altbewährtes
Breiten Raum im Sortiment nimmt "Altbewährtes" ein, d.h. Sorten, die seit Jahrhunderten bekannt und geschätzt sind, bei Äpfeln z.B. Großer Rheinischer Bohnapfel, Wintergoldparmäne, Grüner und Roter Stettiner, Lederäpfel (z.B. Damasonrenette, Graue Französische Renette) oder Weißer Wintertaffetapfel. Bei Birnen sind dies z.B. die früh reifenden Sorten Nagowitz, Haferbirnen oder Salzburger.

Regionale und lokale Sorten
Zum Teil noch "ungehobene Schätze" sind in dieser Gruppe versammelt. Gerade die Sorten, die nur in einem eng begrenzten Gebiet vorkommen und wenig bekannt sind, sind auch in ihrem Bestand gefährdet.
Einige Beispiele aus den österreichischen Bundesländern:
Burgenland: Donnerskirchner Blaukirsche, Frühe aus Kittsee, Perlrenette.
Kärnten: St. Pauler Weinapfel, Lavanttaler Bananenapfel.
Niederösterreich: Haslinger, Nagowitz-Birne, Große Kremser Marille, Grüne Urwachauer Marille, Klosterneuburger Marille, Kritzendorfer Einsiedekirsche.
Waldviertel: Chrysofsker, St. Martiner Christbaumapfel, Weizenapfel Eisenberg, Blauensteiners Spitzapfel, Köstlicher Langstiel, Waldviertler Kriecherl.
Oberösterreich: Schmidberger Renette (Plangerapfel), Brünnerling, Florianer Rosmarin.
Salzburg: Salzburger Rosenstreifling.
Steiermark: Steirischer Maschanzker, Klöcher Maschanzker (Sommermaschanzker), Steirischer Passamaner, Stockapfel, Steirische und Gelbe Schafnase, Welschbrunner, Kronprinz Rudolf, Ilzer Rose, Saurer Habernapfel, Eibiswalder Königsrenette, Rotgestreifter Wiesling, Weidlichapfel.
Tirol: Falchs Gulderling

Wildobst und seltene Obstarten
Auch im Bereich Beerenobst führen wir bevorzugt historisch interessante, bewährte Sorten, die sich oft durch besondere geschmackliche Qualitäten auszeichnen. Natürlich ist uns auch die Robustheit, bei Stachelbeeren z.B. die Toleranz gegenüber dem Stachelbeer-Mehltau wichtig. Beim Beerenobst ist unser Sortiment aktuell im Aufbau.

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